Etwa hundert Stromversorger erhöhen Anfang Juli erneut ihre Preise. Der Preis für Ökostrom bleibt jedoch stabil. Vielerorts ist „grüner Strom“ dann nicht mehr teurer als Strom aus risikoreichen Atomkraftwerken oder klimaschädlichen Kohlemeilern.
Neu: Unser Artikel zu echtem Ökostrom in Deutschland.
Etwa 100 herkömmliche Stromversorger erhöhen Preise
Die wichtigsten Umweltorganisationen, Verbraucherschutzverbände und Anti-Atomkraftinitiativen haben die Verbraucherinnen und Verbraucher, Gewerbetreibende und Unternehmen gemeinsam aufgefordert, zum 1. Juli den Stromversorger zu wechseln.
Die im Aktionsbündnis „Atomausstieg selber machen“ zusammengeschlossenen Organisationen reagierten damit auf die Ankündigung von etwa 100 traditionellen Stromversorgern, die Preise zur Jahresmitte erneut – zum Teil drastisch – zu erhöhen.
Kunden sollen Verbrauchermacht nutzen
„Zeigen Sie den Konzernen und ihren Tochterunternehmen, die jetzt zum wiederholten Mal ohne plausible Begründung die Strompreise erhöhen, die rote Karte und wechseln Sie zum Ökostrom“, heißt es in einer Erklärung des Aktionsbündnisses.
„Nutzen Sie Ihre Verbrauchermacht. Machen Sie Politik mit dem Einkaufskorb und fangen Sie beim Strom an. Helfen Sie mit, Atomstrom zu einer immer schwerer verkäuflichen Ware zu machen und fördern sie zukunftsfähige Elektrizität aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse.“
Ökostrom gibt es oft schon zum gleichen Preis
Die Teilnehmerverbände von „Atomausstieg selber machen“ empfehlen den Wechsel zu den vier überregional tätigen und nicht mit den Atomkonzernen Eon, RWE, Vattenfall und EnBW verflochtenen Ökostromanbieter Naturstrom, Greenpeace energy, EWS Schönau und Lichtblick. Da die Ökostromer im Gegensatz zur Konkurrenz keine Preiserhöhungen planen, steigt ihre Attraktivität – auch unter finanziellen Gesichtspunkten. Bereits jetzt ist Ökostrom in vielen Regionen zum gleichen Preis oder sogar günstiger als herkömmlicher Strom zu haben.
Preis von herkömmlichem Strom steigt um durchschnittlich 8 Prozent
Hintergrund: Zum 1. Juli wird bundesweit die Genehmigungspflicht für Grundversorgungstarife abgeschafft. Das bedeutet, dass die Versorger die Strompreise nicht mehr den Behörden zur Überprüfung vorlegen müssen. Viele Versorgungsunternehmen nutzen dies aus und erhöhen ihre Preise. Die Grundversorgungstarife dieser Lieferanten steigern sich um durchschnittlich acht Prozent, in einem Fall sogar um mehr als 34 Prozent.
Dieser Artikel stammt aus dem Archiv (Juni 2007)